Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch LÄUFT!

Peripher betrachtet kann das Laufen durchaus als „natürliche“ Sportart des Menschen betrachtet werden. Doch gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen Laufen als Art der Fortbewegung und Laufen im Sinne körperlicher Fitness.
Dass das obige Zitat nur teilweise auf die Disziplinen der ASVÖ M8000 zutrifft, wird bereits bei der ersten Etappe des Sportevents, bei dem die Teilnehmer in geradezu perfekter Stromlinienform durchs Wasser sausen, mehr als deutlich. Unmittelbar darauffolgend, zieht sich, mit wenigen Ausnahmen, schließlich der Lauf in unterschiedlichen Ausprägungen über die gesamten verbleibenden Etappen, wozu es vor allem zweierlei braucht: Ausdauer und Kondition.

Auch im Privatbereich zählt der Laufsport, etwa als Ausgleich zum beruflichen Alltag oder um Stress abzubauen, zu den beliebtesten Sportarten, da es hierfür, so der allgemeine Glaube, lediglich eines bedarf, nämlich zweier gesunder Beine. Und die bekommt man ja naturgemäß zum Nulltarif mit auf den Weg. Doch, wer glaubt, das sportlich motivierte Laufen läge dadurch automatisch in der Natur des Menschen, der irrt. So dienen Beine aus evolutionärer Sicht vornehmlich zur Fortbewegung – sei es nun in Alltags- oder – sollte man etwa bei einer Urlaubssafari unfreiwillig einem (hungrigen) Löwen begegnen – im Falle von Fluchtsituationen.
Laufen als Sport verfolgt indes gänzlich andere Ziele und unterliegt demnach auch anderen Bedingungen, bei der die Art des (möglicherweise auftretenden) „Muskel-Katers“ nicht die einzige Diskrepanz darstellt. Dennoch ist jeder Mensch dazu in der Lage, Laufleistungen (im sportlichen Sinne) zu erbringen und auf diese Weise sein Wohlbefinden zu steigern. Dabei gilt es jedoch einige wichtige Dinge zu beachten:

•    Schmerzen vorbeugen – Gelenke und Muskeln schonen
Laufen ist gesund, soviel steht fest! Doch anders als beim Schwimmen ist – bei falscher Ausübung – dabei auch die Verschleißgefahr des Bewegungsapparats höher. So wirken – je nach Konstitution – beim Laufen Kräfte auf die Muskulatur ein, die in etwa dem Drei- bis Vierfachen des Körpergewichts entsprechen. Die mit dem Laufen einhergehenden Stöße, die sich gleichermaßen auf die Wirbelsäule auswirken, führen darüber hinaus zu einem Flüssigkeitsverlust in den Bandscheiben, was wiederum eine Verminderung der Stoßdämpfung zur Folge hat und je nach Intensität schmerzhafte Folgen nach sich ziehen kann. Um den Bewegungsapparat bestmöglich zu schonen, empfiehlt es sich daher, die Muskulatur im Allgemeinen ausgiebig zu trainieren, d.h. ebenso die oftmals vernachlässigte Bauch-, Rücken- und Hüftmuskulatur (Stretch- und Kraftübungen). Diverse Übungen (vor dem Lauf) können zudem auch dazu beitragen, dem unerwünschten Muskelkater zu entgehen.

Eine ebenso unliebsame Begleiterscheinung, die zumeist schon während des Laufs auftritt, stellt das Seitenstechen dar. Dieses „Phänomen“ tritt gehäuft auf, wenn bspw. die letzte Mahlzeit noch nicht lange genug zurückliegt oder gerade eine Bergpassage bewältigt wurde. In diesem Fall ist es empfehlenswert, stehen zu bleiben, mit einer Hand auf die schmerzende Stelle zu drücken und kräftig auszuatmen. Bei der Wiederaufnahme des Laufs sollte darauf geachtet werden, langsam zu beginnen und bewusst kräftig auszuatmen.

•    Gesunder Lebensstil

Das Laufen allein entspricht noch keinem gesunden Lebensstil! So ist es in diesem Zusammenhang auch wichtig, auf eine ausgewogene kohlenhydratreiche (Energie) und eiweißhaltige (Muskulatur) Ernährung, auf ausreichend Schlaf, Regenerationsphasen und ein ausgeglichenes Trainingsprogramm zu achten, das sämtliche Muskelpartien anspricht und sich somit auch positiv auf die Ausdauer auswirkt. Da der Mensch nur geringe Wassermengen speichern kann, gilt es beim Laufen zudem auf eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr zu achten.

•    Laufstil und Lauftempo

Beim Laufen sollte darauf geachtet werden – insbesondere als Anfänger – zu Beginn nicht zu schnell zu laufen. Als ideale Richtschnur gilt, wenn es während des Laufes problemlos möglich ist, eine Unterhaltung mit potenziellen Mitläufern oder – aus Mangel dergleichen – im Zweifelfall auch mich sich selbst zu führen, ohne dabei nach Luft schnappen zu müssen.
Was den Laufstil betrifft, so sollen die Arm- und Beinbewegungen eine gewisse Synchronität aufweisen und harmonisch korrelieren. Dabei schwingen die im rechten Winkel angewinkelten Arme locker und parallel zum Körper. Der Oberkörper bleibt indes ruhig. Auch sollte der Laufschritt nicht „zu lange“ sein, da auf diese Weise unnötig Kraft vergeudet wird. Der Blick ist nach vorne auf den Boden gerichtet. Dies gewährleistet zum einen den Schutz vor peinvollen Kollisionen, zum anderen wird dadurch auch die Nackenmuskulatur geschont.

In diesem Sinne: Möge die Strecke dir entgegeneilen und möge der Wind immer in deinem Rücken sein!