Teufelsschüsseln und schwarzes Zauberwasser

Die ersten drei Streckenabschnitte des ASVÖ M8000 führen von Horni Plana bis nach Bad Leonfelden. Welche Naturschönheiten und Besonderheiten euch auf diesen drei Etappen erwarten, lest ihr hier.
Im Morgengrauen startet der erste Abschnitt des ASVÖ M8000 im tschechischen Horni Plana am Ufer des Moldaustausees. 750 Meter beträgt die Schwimmdistanz durch den 20 bis 22 Grad warmen See nach Blizsi Lhota. Der See und seine Umgebung sind dank der kaum berührten Natur nicht nur für Sportler, sondern auch für Wanderer und Spaziergänger ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel.

Für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des ASVÖ M8000 geht es im zweiten Streckenabschnitt von Blizsi Lotha am Moldaustausee leicht ansteigend nach Westen, ehe sie bei Nova Pec den Fuß des Plöckensteins auf österreichischem Boden erreichen. Der 15 Kilometer lange Berglauf zur zweiten Wechselzone auf 1.270 Metern Seehöhe zählt zu den härtesten Disziplinen des M8000, die BergläuferInnen müssen dabei 630 Höhenmeter bezwingen.

Sagenumwobener Plöckenstein

Der Plöckenstein ist der höchste Berg Südböhmens und des Mühlviertels. Unzählige Wanderrouten umgeben den mysthischen Plöckenstein, über den schon Adalbert STIFTER schwärmerisch schrieb und der viele Sehenswürdigkeiten wie das sogenannte "Steinerne Meer", die typischen Granitfelsen, das Adalbert Stifter Denkmal, ein 15 Meter hoher Obelisk, oder der sagenumwobene Plöckensteiner See, auch "schwarzes Zauberwasser" genannt, bietet. So erzählt man sich unter anderem die Geschichte einiger Männer, die sich aufmachten, das Geheimnis des Sees, in dem es angeblich keine Lebewesen gab, zu lüften. Als sie den einzigen Fisch an diesem Abend angelten und in einer Pfanne braten wollten, ertönten plötzlich Stimmen aus dem See: "Hont ålle då? Ålle hant då, netta da oanaugat Stier geht å!" Die Männer bemerkten, dass der Fisch, den sie in der Pfanne brieten, wirklich einäugig war. Voller Entsetzen warfen sie ihn zurück in den See und liefen verängstigt nach Hause.

Westlich des Plöckensteins finden Wanderer die sogenannte Dreieckmark, einen auffällig gestalteten Obelisken, der die früheren drei Grenzsteine der Länder Österreich, Deutschland und Tschechien markiert.

Auf dem Bike durchs tschechische Grenzland

Die Teilnehmer des M8000 bekommen die Dreieckmark nicht zu Gesicht, dafür wartet auf dem 68 Kilometer langen dritten Streckenabschnitt eine rasante Abfahrt auf dem Mountainbike vorbei an der "Teufelsschüssel" nach Schwarzenberg am Böhmerwald. Ab der Talstation Zwieselberg warten schon die nächsten 1.000 Höhenmeter hinauf auf den Hochficht und den Bärenstein. Für die mühsamen Anstiege werden die Biker bei Schönwetter mit Fernsicht über das Donautal hinweg bis zum Dachstein belohnt! Vorbei an der Burg Wittinghausen geht es im tschechischen Grenzland auf schnellen Forststraßen zur nächsten Wechselzone nach Bad Leonfelden.

Die Teufelsschüssel ist ein Aussichtsfelsen mit Gipfelkreuz im Böhmerwald, der aus Urgesteinsblöcken geformt ist und von dessen Plattform man einen weiten Blick über das Mühlviertel genießt. Einige Heimatforscher sind der Ansicht, Kelten hätten den Platz und dessen natürliche Steinschüsseln früher für kultische Handlungen genutzt, daher kommt auch der Name des Naturbauwerks.

Auch die Burg Wittinghausen im tschechischen Grenzland zieht viele Besucher an. Früher wurde sie als Wehrburg und bis zum Fall des Eisernen Vorhangs als Grenzwachturm benutzt. Inzwischen ist die Ruine ein Aussichtspunkt, der atemberaubende Blicke über den Moldaustausee bis nach Südböhmen und über das hügelige Mühlviertel bis zu den Alpen ermöglicht.

Auch in der Nähe des Zielortes der dritten Etappe, Bad Leonfelden, kommen Menschen mit Weitblick auf ihre Kosten. Am Sternstein befindet sich die Sternsteinwarte, deren Stufen es sich zu erklimmen lohnt: Ein toller Rundblick auf das Mühlviertel wartet.

In der Bad Leonfelder Wechselzone übergeben die Mountainbiker an die Nordic Walker, die den vierten Streckenabschnitt bewältigen. Mehr zu den Etappen vier bis sechs lest Ihr in der nächsten Ausgabe des Newsletters.